Bilder-Nachlese 2014

Das Jahr ist fast zu Ende und beim durchstöbern meines Computers habe ich noch viele Fotos gefunden, die es Wert sind, gesehen zu werden, es aber leider noch nicht auf den Blog geschafft haben, sei es, weil ich sie erst bekommen habe, nachdem der entsprechende Post fertig war, oder sei es, weil es zu dem entprechenden Anlass überhaupt keinen Post gibt.
Viel Spaß beim anschauen!

Trainingslager Varese (copyright: Markus Last)


Trainingslager Varese (copyright: Markus Last)

Trainingslager Varese (copyright: Markus Last)
Trainingslager Varese - die Sonne geht hinter unsichtbaren Bergen unter. (copyright: Markus Last)

Trainingslager Varese (copyright: Markus Last)


Langstrecke Leipzig (copyright: Markus Last)
Langsrecke Leipzig: "Haltet mal bitte die Startaufstellung fest, damit ich ein Foto machen kann" (copyright: Markus Last)


Holland Beker Regatta (copyright: Irene Zapp)

Holland Beker Regatta (copyright: Irene Zapp)

Amsterdam - Wo auch sonst?

Bei den Norddeutschen Meisterschaften gewinnen Svenja und ich die Bronzemedaille im Doppelzweier (copyright: Andreas Anlauf)

Auch im Vierer können wir uns über den Dritten Platz freuen. (copyright: Andreas Anlauf)

Norddeutsche Meisterschaften (copyright: Andreas Anlauf)
Beim Training im November enddecken wir eines der Schiffe, die die A380-Teile transportieren im Rethehafen (copyright: Markus Last)

Judith trainiert... mit den ganz Großen


-garniert mit ein paar Impresionen vom ersten freien Nachmittag in Avis-

Annekatrin Thiele, Lars Hartig, Marcel Hacker, Marie-Louise Dräger.
Die Teilnehmerliste für das Trainingslager in Avis liest sich wie eine Aufstellung des who-is-who des deutschen Skullteams. Und ich ganz unten, am Ende der Liste unter all den Stars steht mein Name.
Wer bekannt ist, über den wird viel geredet. Und oft nicht viel Gutes. Ich habe schon die seltsamsten Stories über Marie-Loise Dräger und Marcel Hacker gehört, wie die angeblich „drauf sind“ bevor ich sie auf dem Regattaplatz zweifelsfrei erkennen konnte - und das anfänglich auch eher am Einteiler als am Gesicht.

Ich bin zwar noch ein kleines Licht, aber irgendwelche Gerüchte haben es doch bis nach Rostock geschafft. Als Marie mich darauf anspricht, was sie vom Hörensagen so über mich mitbekommen hat merke ich das erste Mal, wie weit eine unbedachte Äußerung reisen kann. Und über drei Ecken erzählt von Leuten die einen nicht im geringsten kennen und die einen folglich auch nicht zu mögen brauchen kommen da dann doch komische Sachen bei raus.

Zum Glück haben wir hier ja die Möglichkeit uns näher kennen zu lernen und sind auch bereit dazu, uns gegenseitig die Chance zu geben. Und schnell stelle ich fest: Ruderstars sind auch nur Menschen. Jeder hier ist seinen ganz eigenen Weg gegangen. Jeder bekommt es mal besser, mal schlechter hin, das was er außer Rudern noch so tut mit dem Training unter einen Hut zu bekommen. Bei keinem habe ich das Gefühl, er hätte sich nicht überlegt, was er denn noch anfangen will mit seinem Leben. Jeder weiß, dass es keinen Anspruch auf einen Platz im Boot gibt.

Die Gespräche am Abendbrottisch drehen sich um ganz alltägliche Dinge: „Wie lang studierst du jetzt eigentlich noch?“ - „Was machst du da genau bei Airbus?“ - „Mein Sohn will zu Weihnachten unbedingt eine Trommel haben.“ Abends sitzen wir in der Lobby und spielen Karten.

Und beim Training ist Marie eine der geduldigsten Partnerinnen, die ich je gehabt habe. Und das, obwohl sie schon ihre ersten internationalen Erfolge hatte als ich noch nihct mal wusste, wie ein Ruderboot aussieht. Sie erklärt mir, was ich nicht verstehe vom Trainerkauderwelsch und gibt mir die Chance, an meinen Fehlern zu arbeiten. Und lacht dabei ganz viel.

Judith trainiert... in Avis


Vor gut 12 Stunden bin ich noch durch die A380-Montage geturnt, und jetzt stehe ich am Bahnsteig, bereit zum Aufbruch. Wenn denn die Bahn mal pünktlich kommen würde... ich habe zwar etwas Zeitpuffer, aber eine um 20min verspütete S-Bahn ist schonmal kein guter Start in den Tag. Ich schaffe es noch pünklich zum Flughafen, stehe dort aber vor dem nächsten Problem: der Checkin-Automat fragt mich nach dem Buchungscode, den ich natürlich nicht dabeihabe. Beim zweiten Versuch klappts dann doch mit Perso und Flugnummer. Noch eben meinen riesigen Trekkingrucksack zum Sperrgepäckschalter gebracht – ich habe Gepäck für vier Wochen an drei unterschiedlichen Orten - dann schnell durch die Sicherheitskontrolle. Die ist Mittwochmorgens um halb sieben gottseidank noch recht leer.

„Boarding completed“ - und dann stehen wir da erstmal für eine knappe halbe Stunde, bis die Flugsicherung uns die Starterlaubnis erteilt, denn in Frankfurt hat es geschneit und es dürfen nicht so viele Flugzeuge landen.

Wenigstens hat sich das frühe Aufstehen in einem Punkt gelohnt: ich darf einen wunderschönen Sonnenaufgang über den Wolken erleben.

In Frankfurt treffe ich auf Marie, die morgens schon aus Berlin hergeflogen ist und die undankbare Aufgabe bekommen hat, noch einen Zweiersatz Ausleger mitbringen zu müssen. (Der Dialog am Sperrgepäckschalter muss wohl legendär gewesen sein... „Also, ja, wie haben hier so'n paar so Carbondinger...“ - „Das sind AUSLEGER für ein RUDERBOOT!!“ - „Hab ich doch gesagt, so Carbondinger eben...“)
Kurze Zeit später haben auch unser Trainer Ralf und Leonie, die dritte im Bunde, die Sprengstoffkontrolle passiert und wir können uns endlich bei leichtem Schneeregen ins Flugzeug nach Lissabon setzen.

Andi, der Fahrer des Bootstransports, holt uns vom Flughafen ab. In Lissabon geht es zuerst über eine siebzehn Kilometer lange Brücke. Wahnsinn! Noch wahnsinniger ist allerdings das Wetter. Ich habe das Gefühl, statt eines normalen Fluges mit Ortswechsel einfach einen Zeitsprung in den Mai gemacht zu haben. 15° und Sonne. Supergeil.

Noch mehr staunen muss ich, als wir in Avis ankommen: Wenn man hier nicht perfekt trainieren kann, wo dann? Wir sind in einem 4-Sterne-Hotel im Bauhaus-Stil untergebracht, das neben einem Panorama-Pool (der allerdings jahreszeitlich bedingt doch zu kalt ist) über einen riesigen Fitnessraum mit nagelneuen Ergometern und einen eigenen Bootsanleger am Stausee verfügt.
Schnell haben wir den Zweier und einen Einer aufgeriggert, dann geht’s nochmal eine Stunde Rudern, bevor die Sonne hinter die Berge fällt und es schnell richtig kühl wird.
Ich für meinen Teil falle um halb neun ins Bett, nachdem ich noch mit der Quadratur des Problems der Lichschalter in 4-Sterne-Hotels gekämpft habe – wir haben einen Haufen Stehlampen im Zimmer, die alle an Steckdosen hängen, die über Lichtschalter schaltbar sind. Zusätzlich gibt es aber auch noch Schalter an den Lampenkabeln... nach zehn Minuten habe ich endlich alles aus.

Morgens hängt dichte Nebelsuppe über dem See, so dass wir erstmal nicht rudern gehen können. Also ab aufs Ergo, und dann noch ein bisschen Kraftttraining. Nachmittags scheint dann aber wieder die Sonne und wir schwingen uns wieder in die Boote. Ich rudere im Einer bis zum Ende des Sees und wieder zurück über spiegelglattes Wasser und durch eine Stille, wie ich sie sonst nur auf dem Embalse de Valmayor erlebt habe.

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