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Quelle/ source: Oliver Quickert, rudern.de |
Und plötzlich war er dann doch gekommen, der Finaltag... Markus hatte uns am abend vorher noch jedem einen "Spickzettel" für unters Kopfkissen geschrieben, mit den Punkten, an die wir während des Rennens denken sollten - meiner war recht lustig, da stand nämlich:
Strecke: früh, flach, locker
noch ein bisschen Text, damit der Zettel voller aussieht von außen
Dazu in der Besprechung die Bemerkung "bei dir mach' ich mir eh' keine Sorgen." Aha, okay...
Am nächsten morgen fing sie dann an, die Warterei, während der wir ruderten, Brote schmierten, spazieren gingen, schliefen, Musik hörten, sehr sorgfältig Taschen packten, die Taschen wieder auspackten um zu kontrollieren, ob wir auch wirklich alles eingepackt hatten, sorgfältig wieder alles einpackten und ich mit meiner whatsapp community ausdiskutierte, ob das Rosinenbrötchen mit Erdnussbutter nun ein gutes Frühstück war oder nicht.
Jeder bekämpft die Nervosität auf seine Weise, und so hat Markus sehr viel Zeit investiert um nochmal alle Bootseinstellungen nachzumessen. Um 15:30 durften wir dann endlich auf die Waage, und ab da geht's dann sowieso meistens sehr schnell...
Das Wetter war so wie in Ratzeburg geübt, ein paar Wellen und mächtig Wind... mit unseren extra lang eingestellten Außenhebeln kamen wir kaum hoch zum Start... Am Start dann noch eine kurze Schrecksekunde - hätten die Holländer doch fast ihr Boot an der Startbrücke zerdeppert... hat ordentlich gescheppert, zum Glück ist aber alles heil geblieben.
Es folgte das bisher kürzeste 2000m-Rennen meiner Karriere - nach gefühlten 3 Schlägen flogen wir an der 500m-Marke vorbei, bei 1000m dachte ich mir "echt, jetzt schon???" etwas später hatten wir dann auch schon den Endspurt eingeläutet und China damit endgültig auf Platz vier verjagt. Schön rudern ist anders, aber bei dem Wind ziemlich schwierig zu bewerkstelligen. Meine Glückwünsche an die Holländerinnen, die das hinbekommen haben. (Das ist die Boots-Innensicht... ich schaue grundsätzlich nicht raus, ansonsten hätte ich euch wohl schildern können, wie wir uns von Platz 5 auf Platz 3 vorgearbeitet haben, aber das hab ich ehrlich gesagt gar nicht mitbekommen... Ihr könnt euch das Rennen aber
hier in voller Länge ansehen).
Die Zielzeiten waren durchweg extrem schnell an diesem Tag, die Siegerinnen aus den Niederlanden konnten den Weltrekord um 9 Sekunden verbessern und auch die zweitplatzierten Australierinnen und wir waren noch schneller als der alte Rekord. China musste sich mit Platz 4 begnügen, Italien wurde Fünfter und Großbritannien landete auf Platz 6. Die Siegerehrung war nochmal ein sehr besoonderes Erlebnis: Die gesamte, brechend volle Tribüne hat die niederländische Hymne mitgesungen. Was für ein Moment!!
Abends gabs dann die wahrscheinlich beste Pizza meines Lebens, und den Rest des Wochenendes kann man sich noch gut mit Amstersam und restliche Finals angucken vertreiben.
An dieser Stelle: ganz herzlichen Dank an alle, die uns in den letzten Wochen unterstützt, mitgefiebert und Daumen gedrückt haben! Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht!
PS: ach ja, die Zettel... Leonies war nach Streckenabschnitten aufgeteilt, und Katrin sollte einen Spurt an einer Stelle ansagen, wo Leonie keinen fahren sollte - geklappt hat's ja trotzdem...
Celebrate Rowing!
And suddenly, the day of the final had come... Markus had written us some "crib sheets" with our individually important points to place underneath our pillows - mine was kind of funny, as it only contained the following:
Course: early, shallow, relaxed
and some text, just to make the sheet seem fuller
It got it with the comment "I don't worry about you anyway." Well, okay...
The next day, the most important thing to do was to kill time until we could finally go to the scale at 15:30. Markus did by checking every single adjustment of our boat, we did by sleeping, going for a walk, listening to music, packing our bags thoroughly, unpacking it and re-checking its contents, packing our bags thouroughly... and discussing with the whatsapp group if a raisin bun with peanut butter is a good breakfast or not.
Finally, after weighing, the two hours until the start usually pass by quickly.
Weather was like we had practised in Ratzeburg - some waves and lots of wind... we had a short moment of shock when the dutch crew crashed their boat into the start pontoon, but fortunately nothing broke an we could start on time.
What followed was the shortest 2000m-race of my whole career. We passed by the 500m mark after what felt like three strokes, and when I looked out of the boat for the first time, it was already quite clear that the chinese would not overtake us again (honestly, I was not aware that we made it from rank 5 to rank 3 in the course of the race... if you weren't able to watch it live, you can find the full video
here)
The finishing times of the whole day were extremely quick, the winning dutch crew was 9s faster than the existing world record, and also the Australian on the second and ourselves on the third position were below that time. We were followed by China on four, Italy on five and Great Britain on sixth position.
The victory ceremony was particularly impressive - everyone on the grandstand was singing along the dutch anthem. What a moment! What a race!
In the evening, I ate the best pizza (plus Tiramisu :-P) of my whole life, and the rest of the weekend is well filled with strolling around in Amsterdam's centre and watching the finals of the others.
Last but not least: Thanks to everyone of you for crossing your fingers for us, for your support and for watching the races! It's amazing to see how many people are interested in what I'm doing.
At this point, there is something I'd like to know from everyone who read the English section of the blog during the last month - would you be interested to read my blog beyond the world championships? I'm looking forward to your comments!
PS: oh yes, the crib sheets... Leonie's was indeed a bit fuller than mine, and did actually contain contrary instructions to Katrin's. Well, obviously, it worked somehow... Sometimes Markus' ideas are weird.