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Hier wohnen wir. Schön, oder? This is where we live. Isn't it really nice? |
English text below
Ruderer scheinen immer mit ihrem halben Hausstand zu verreisen. Und das passiert so:
Donnerstag abend, 22 Uhr. Ich bin hundemüde. Morgen geht's nochmal arbeiten bevor wir losfahren. Das Packen zu vertagen fällt also aus.
Also los... die hälfte meiner Sportklamotten hängt noch auf zwei Wäscheständern verteilt, der Rest ist mehr oder weniger unsortiert in der untersten Schublade der Kommode. Ich fange an, von jeder Wäscheständerstange das abzuräumen, von dem ich denke, dass ich es dabeihaben sollte.
Dann laufe ich ins Schlafzimmer und packe zusätzlich noch alle Socken und Unterhosen ein. Sind ja schließlich 3 Wochen unterwegs und Socken kann man sowieso nie genug dabei haben.
Ich packe alle Nationalmannschaftsklamotten ein und dazu noch meine beiden Lieblingseinteiler.
Ach, Mensch, was zieh' ich eigentlich an wenn ich nicht im Boot sitze? Der Inhalt der Tasche wird um 2 Jeans, 2 Pullis und 6 T-Shirts erweitert.
Dann fällt mir die Jogamatte in Auge. Die sollte natürlich am besten untern rein. Also wieder raus mit dem Zeug. Als nächstes sind die Schuhe dran. Hanteln werden wir wohl nicht mehr, also brauch ich schon mal keine Kraftraumschuhe mehr. Aber normale Schuhe, Flipflops und Laufschuhe sollten mindestens dabei sein.
Ein Blick auf meine Packliste erinnert mich daran, dass ich auch noch einen Kulturbeutel brauche. Wie praktisch, dass ich gerade einen zum Geburtstag bekommen habe. Und dann auch noch riesengroß. Ich mache mich auf den Weg ins Badezimmer und versuche, dabei die Augen offen zu behalten. Nachdem alles, was auf dem Badewannenrand stand, eingepackt ist, ist der Riesenwaschbeutel voll. Ob ich wirklich Handcreme brauche? Oder ist nicht doch die Zahnpasta wichtiger? Am Ende landet die Sonnencreme dann einzeln im Koffer.
Der nächste Punkt auf der Packliste: Waage. Obwohl ich weiß, dass mit einem Doppelvierer und zwei Einern mindestens 6 Waagen im Badezimmer stehen werden, wird sie selbstverständlich eingepackt. Grundsätzlich traut jedes Leichtgewicht nur seiner eigenen Waage. Gleiches scheint - auch bei den Schwergewichten - für Blackrolls zu gelten. (Und die sind ja zum Glück auch überhaupt nicht groß...) Der Koffer ist voll, gerade als ich überlege ob die Espressomaschine nun mitkommt oder nicht.
Am Abreisetag fällt mir dann zum Glück 2 Minuten vor Abfahrt noch ein, dass ich ja auch noch Buntstifte mitnehmen wollte. Ich bekomme sie gerade so noch in Handgepäckstück No.2 gequetscht.
Wir Mädels sind in einer Ferienwohnung auf einem Bauernhof untergebracht. Es gibt sieben Pferde und etwa sieben Milliarden Fliegen. Weil das Bauernhaus komplett ausgebucht ist, müssen wir nach 3 Tagen nochmal umziehen. Auspacken lohnt sich im Prinzip also nicht. Deshalb fahre ich auch die ersten drei Tage ohne Sonnenbrille, die sich dann beim Neusortieren des Koffers doch noch irgendwann findet.
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Anreisetag: Leo und Lena stehen noch im Stau, deshalb fahren Katrin und ich Zweier. Arrival day: Leo and lean are still underway, so Katrin and me test the water in the double. |
Unsere Trainingszeiten orientieren sich streng an den olympischen Wettkämpfen, was mitunter dazu führt, dass die zweite Einheit erst nach dem Abendessen gefahren wird. Auch wenn wir nicht dabei sein können, ist diese Olympiade doch etwas sehr besonderes für uns: wir kennen so gut wie alle Ruderer im deutschen Team. Das ist schon nochmal was anderes als vor vier Jahren.
Ansonsten gibt's erstmal wenig zu berichten. Im Großen und Ganzen ist es halt mal wieder rudern, essen, schlafen. Wetter könnte besser sein, aber immerhin ist der Elbe-Lübeck-Kanal noch befahrbar, während die U23-Mannschaft aufgrund von Wasserverhältnissen wie bei den Olympia-Vorläufen in Ratzeburg doch öfters auf dem Ergometer sitzt.
WRCH-Preparation, Part 2, or: Holidays on the farm
Rowers tend to take along half their house to each training camp. Let me tell you why:
Thursday, 10pm. We're leaving tomorrow and I have to work in the morning. I cannot postpone packing any further.
So here we go.... half of my rowing clothes is still hanging on the line. The other half is forming a great mess in the lowest shelf of the cupboard.
I just start by picking everything that might be useful from the line, and to complement it with all socks, pants and national team clothes I can find in the bedroom.
I become aware that I won't sit in the boat all day long and add some jeans and T-Shirts.
I realize that I should have packed the Yoga mat into the bottom of my bag, along with the absolute minimum of 3 pairs of shoes (flip-flops, normal shoes, running shoes).
My parents have given me a very big toilet bag for my birthday. I notice that not everything in my bathroom fits into it. Shall I rather leave the hand cream or the toothpaste at home? Neither of them seems to be a good solution. Consequently, the sun cream enters my bag unwrapped.
The next point on my packing list: Scale. You can be sure that 6 lightweight women will bring 6 scales. You cannot trust anyone elses scale, believe me. (Same seems to be the case for blackrolls. What a luck they're not big...)
I realize that my bag is already more than full when I'm considering to take along the Espresso machine and decide to go to bed.
The farm house where we'll be living for the next two weeks is completely booked. This means Anja, Leo and me have to change to a new room after 3 days. So it's somewhat not worth unpacking... Now you know why you've seen me 3 days rowing without sunglasses.
Besides, it's a usual training camp: rowing, eating, sleeping. The weather could be better, but at least the Elbe-Lübeck-Canal is still rowable while the U23 team experiences water conditions like Rio for the heats... oh yes, the Olympic games! It's quite a new situation for us that we know almost everybody from the German team personally. Our training schedule is thus adjusted to the life coverage times althoug this might mean the 2nd training takes place after dinner.
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Wenn wir nicht rudern, dann gucken wir rudern. As long as we don't sit in the boat, we watch rowing. |