Aufgrund der Ergebnisse der Kleinbootmeisterschaft und nach einiger Diskussion hatte sich die Trainerschaft dazu durchgerungen, nochmal zur Zweierselektion zu laden. Selektion war in sofern relativ, als dass Lena und Anja zwar dabei waren, aber an ihrem Zweier zum Leidwesen aller anderen Finalistinnen erstmal nicht zu rütteln ist.
Also war Sinn des Wochenendes, herauszufinden welche der übringen drei deutschen Finalistinnen - also Fini, Leonie und ich, mit Marie das schnellste Konkurrenzboot ergeben würde.
Also alle auf nach Berlin. Leider war Leonie krank, so dass Marie letzten Endes aus Fini und mir wählen durfte.
Freitagabend war dann schon klar, dass es wohl auf Fini hinausläuft. Ich habe gepackt und versucht, dass Schlachtfeld soweit möglich erhobenen Hauptes zu verlassen.
Soweit die Ereignisse in Kurzfassung. Es folgt der selbsstherapeutische Teil ;-)
Ich muss jetzt erstmal mit der Entscheidung umgehen. Einerseits ist es wahnsinnig enttäuschend, wenn man schon viele Trainingsstunden in ein Boot investiert hat und dann steigt die Partnerin mal eben für ein paar Einheiten mit jemand anderem ins Boot und stellt fest dass das viel besser klappt.
Aber letzten Endes habe ich niemandem etwas vorzuwerfen - am wenigsten mir selbst. Ich habe mein Bestes gegeben, und jeder der selbst schon öfters im Zweier gesessen hat weiß, dass es Boote gibt, die auf Anhieb funktionieren und solche, wo man nach wochenlangem gemeinsamen Training irgendeine Kompromiss-Schalgstruktur hinbekommt. Die Kombo Marie/Fini gehört zu erster Kategorie, Marie/ich, leider zu letzterer. Das bedeutet nicht, dass eine von uns beiden schlecht rudert. Wir rudern nur unterschiedlich und jede hat mit dem was sie da so tut den für sich optimalen Weg gefunden, schnell vorwärts zu kommen.
Fini war auf den Kleinbootmeisterschaften 0,6s schneller als ich - das ist an sich nicht viel, aber ich weiß auch, dass ich nicht hätte schneller fahren können (Den videomitschnitt vo,m Finale findet ihr inzwischen auf youtube. Ich war zufrieden mit meinem Rennen. Es sei Fini von Herzen gegönnt dass sie schneller war, und genauso gönne ich ihr, dass sie jetzt mit Marie im Boot sitzt.
Ich bin jedenfalls seit der Entscheidung so entspannt wie lange nicht mehr. Ich bin vom Verteidigungsmodus (das ist MEINE Partnerin) wieder in den Angriffsmodus (dann wollen wir doch mal sehen, ob Leonie und ich nicht doch auch ein schnelles Boot fahren können...) gewechselt. Es ist befreiend, nichts zu verlieren zu haben. Im Vierer sitze ich mindestens, alles andere ist Bonus.
Beliebteste Posts
-
Über Analysemethoden kann man sich trefflich streiten. Manche glauben, die totale Vermessung des Sportlers sei der Schlüssel zum Erfolg, an...
-
Alle Zitate in diesem Artikel stammen aus Chris Gardner: The Pursuit of Happyness Ihr habt hier lang nichts von mir gelesen. Aber das hat a...
-
Der größte Teil der Mannschaft ist schon am Mittwoch abgereist in Richtung Amsterdam, und so haben wir uns die letzten Tage den Ratzebur...